LICHT.
Nur LICHT.
Ausschließlich LICHT.
Schattenloses, gleißendes LICHT.
Keine Nacht.
Keine Dunkelheit.
Keine Finsternis.
Nur helles, strahlendes LICHT.
Das LICHT wusste nicht,
dass es LICHT war.
Da es nichts Dunkles gab,
hob sich das LICHT
von nichts anderem ab.
Da sich das LICHT
mit nichts vergleichen konnte,
das nicht leuchtete,
wusste es nichts von seinem Hellsein
und von seinem Strahlen.
Das LICHT jedoch
bezeugte sich selbst
und sprach zu sich selbst:
„ICH bin das LICHT!“
Nun wusste das LICHT
von seinem Vorhandensein.
Das LICHT wusste als ICH
um sein eigenes Vorhandensein.
Sein Wissen um sich selbst aber
versetzte das LICHT dazu in die Lage,
sein Vorhandensein
als etwas zu betrachten,
das sich von seinem ICH unterscheidet.*
Das LICHT als ICH schaute also
auf sein eigenes Sein
wie auf etwas Anderes.
Was aber ist anders als das LICHT?
Das Dunkel!
So erschuf das LICHT
dank seiner Fähigkeit zu unterscheiden
eine duale Wirklichkeit.
Es erschuf in sich etwas Dunkles,
das neben ihm zu existieren schien.
Nun sah das LICHT sein Leuchten
vor dem dunklen Hintergrund der Nacht.
Doch ist das Dunkel wahr?
Ausschließlich das LICHT ist wahr.
Das Dunkel ist wohl wirklich,
denn es wird vom LICHT bewirkt.
Doch es ist nicht wahr!
Nur das LICHT ist wahr.
Ausschließlich das LICHT.
Das schattenlose LICHT ist wahr,
denn das LICHT
verliert sein Wahrsein nicht,
wenn das Dunkel wirklich ist.
Das LICHT bleibt beständig wahr,
das LICHT ist unantastbar,
unveränderlich und unvergänglich wahr!
Wer aber bin ich?
Bin ich wirklich
oder bin ich wahr?
Bin ich als etwas Dunkles wirklich,
oder bin ich wahr als LICHT?
Bestehe ich darauf,
etwas Dunkles zu sein,
oder erkenne ich mich
als LICHT?
Bin ich das LICHT?
Wer bezeugt sich selbst
als LICHT?
Bekenne ICH:
„ICH bin das LICHT!“?
—
*Ausführlicher:
Nun wusste das ICH
von seinem Vorhandensein.
Das LICHT wusste als ICH-SUBJEKT
um sein eigenes, objektives Vorhandensein.
Sein Wissen um Sich Selbst aber
versetzte das LICHT dazu in die Lage,
sein objektivierbares Vorhandensein
als etwas zu betrachten,
das sich von seinem ICH-SUBJEKT unterscheidet.
1.1./4.1.20
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